Schablonendruck: Geschirrtücher

 

Vor einiger Zeit habe ich diese Anleitung zum Schablonieren auf Stoff geschrieben. So gut die Methode mit den Schablonen aus Folie auch funktioniert, ich frage mich immer wieder,  wie ich denn Schablonen selber machen kann, die auch für mehrmalige Benutzung geeignet sind. Außerdem würde ich gerne eine Alternative zur Plastikfolie finden.

 

Schablonen aus Papier sind meiner Erfahrung nach leider nicht sehr beständig, wenn sie mit der feuchten Farbe in Berührung kommen; Schablonen aus Pappe sind stabiler, ich finde es jedoch wesentlich schwerer, hier auch feinere Motive auszuschneiden.

 

Nachdem ich ein bisschen herumprobiert habe, bin ich zum besten Ergebnis gekommen mit Schablonen aus Papier, die mit Klebeband oder dünner Folie verstärkt werden. - Hier muss ich zwar wieder auf Plastik-Klebeband zurückgreifen, der Vorteil gegenüber der Folie ist es aber, dass die so hergestellten Schablonen mehrfach verwendbar sind (ich habe vier Druckdurchgänge gemacht und die Schablone ist noch "wie neu".)

 

 

Um meine Schablone herzustellen, habe ich mein Motiv zuerst auf ein Blatt Papier gezeichnet. Anschließend habe ich das Papier mit breiten (Paket-)Klebeband überzogen (die Streifen des Klebebands überlappen einander leicht) und dann das Motiv mit einer feinen Schere ausgeschnitten.

 

Beim Drucken habe ich die Schablone rundherum mit Masking Tape gut auf meinem Stoff fixiert, danach habe ich die Farbe mit einem Schwamm aufgetupft.

Im Gegensatz zur Schablone aus Folie liegt die Papier-Klebeband-Schablone nicht ganz so dicht am Stoff an - es ist daher wichtig, beim Auftragen der Farbe sehr vorsichtig zu sein, damit keine Farbe unter die Motivränder gelangt. Das hat bei mir gut geklappt - die Farbe muss aber auf jeden Fall recht cremig und dickflüssig sein und darf nicht rinnen.

Nach dem Trocknen der Farbe wird die Schablone entfernt; mit einem feinen Pinsel kann man eventuelle Unregelmäßigkeiten noch nachbessern.

 

Die getrocknete Farbe lässt sich ganz leicht mit einem (evtl. feuchten) Tuch von der Schablone abwischen, sodass sie für den nächsten Schabloniervorgang bereit ist.

 

 

Mein Fazit: Schablonen aus Papier mit Klebeband-Beschichtung sind eine gute Alternative zu den Schablonen aus Folie oder Freezer Paper - sie haben den großen Vorteil, dass sie mehr als einmal benutzt werden können. Allerdings braucht es etwas mehr Fingerspitzengefühl beim Auftragen der Farbe. Bestimmt ist die Schablonenart auch nicht für alle Motive geeignet (z.B. nicht für solche, die im Inneren abgedeckte Teile haben, die mit dem Außenrand nicht verbunden sein sollen - diese Innenteile würden verrutschen oder müssten auf andere Weise fixiert werden). 

Dieses Mal habe ich ein Kunststoff-Klebeband verwendet, das wir noch zuhause hatten; ich würde es aber auch mal mit einem nachhaltigeren Papier- oder Kreppklebeband versuchen und ausprobieren, ob die Oberfläche auch so nach Behandlung mit der feuchten Farbe widerstandsfähig bleibt.

 

Habt Ihr weitere Tipps für mich? Ich würde mich sehr über ein paar Worte zu Euren Erfahrungen beim Schablonieren freuen!

 

 

Hier habe ich übrigens auf ein Leinen-Baumwoll-Mischgewebe gedruckt. Entstanden sind zwei hübsche Küchen-Tücher.

Die Seitenkanten des Stoffs habe ich einfach doppelt eingeschlagen und umgenäht, an den Ecken habe ich Briefecken genäht; außerdem sind noch zwei kleine Schlaufen zum Aufhängen mitgefasst. 

Ich mag meine neuen Geschirrtücher sehr und finde, dass sie sich auch als Geschenk sehr gut machen würden...

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Regina (Mittwoch, 13 November 2019 11:42)

    Deine Geschirrtücher sind wunderschön!
    Ich habe selber noch kaum gedruckt, habe aber davon gehört, dass man das Papier, mit dem Druckerpapier eingepackt ist, wie Freezerpapier verwenden kann. Das möchte ich gerne einmal ausprobieren, dabei würde ich nichts Neues kaufen müssen, sondern würde Abfall wiederverwenden. Nachdem ich Dein schönes Beispiel gesehen habe, werde ich das bald einmal machen müssen!
    Mit liebem Gruß
    Regina

  • #2

    frausiebensachen (Mittwoch, 13 November 2019 13:15)

    Es funktioniert mit vielen Materialien die sonst der gelben Tonne landen würden: Klarsichtdeckel von Frischkäsepackungen oder 500g Joghurtbecher oder auch Tetrapacks. bzw das daraus gewonnene "Tetrapapp" (https://www.handmadekultur.de/projekte/tetra-pap-das-coole-kostenlose-upcycling-material_200677). Alles was wasserfest ist eben. Diese Materialien lassen sich gut mit dem feinen Cutter schneiden.
    Und wer sowas nicht hat weil sie keine Plastikpackungen kauft, kann bestimmt bei den Nachbarn mal in der Gelben Tonne gucken. ;-)

  • #3

    Steffi/Fabelwald (Donnerstag, 14 November 2019 11:08)

    Danke für die Tipps, liebe Regina und FrauSiebenSachen! :-)